Warum sind Firewalls so entscheidend und worauf ist bei der Implementierung zu achten? 

  • Barriereschutz: Firewalls fungieren als Barriere zwischen dem internen Netzwerk und potenziell unsicheren externen Netzwerken, wie dem Internet, indem sie den Datenverkehr nach vordefinierten Regeln filtern. 
  • Zugriffskontrolle: Sie regeln, welche Dienste oder Anwendungen innerhalb eines Netzwerks kommunizieren dürfen und beschränken den Zugang zu Ressourcen, um das Eindringen von Angreifern zu erschweren. 
  • Angriffs-Erkennung: Moderne Firewalls sind in der Lage, ungewöhnlichen oder anomalen malicious Datenverkehr zu identifizieren, der auf einen Cyber-Angriff hinweisen könnte. 

Herausforderungen bei der Implementierung in OT-Netzwerken 

  • Alter der Systeme: Viele OT-Systeme wurden entwickelt, bevor Cyber-Sicherheit eine dominante Rolle spielte und verfügen daher nicht über die notwendige Infrastruktur oder Protokolle, um mit modernen Firewalls kompatibel zu sein. 

  • Kontinuität des Betriebs: OT-Netzwerke erfordern in der Regel eine hohe Verfügbarkeit. Das bedeutet, dass Wartungsfenster, die für Updates oder Änderungen an Firewalls benötigt werden, schwer planbar sind, ohne den Betrieb zu beeinträchtigen. 

  • Spezielle Protokolle: OT-Systeme verwenden oft spezielle, industrieabhängige Protokolle, die von Standard-Firewalls nicht verstanden werden und daher spezielle Konfigurationen oder sogar spezialisierte Firewalls erfordern. 

 Best Practices für Firewalls in OT-Umgebungen 

  • Netzwerksegmentierung: Durch die Schaffung von Subnetzwerken oder „Zonen“ können Firewalls effektiver eingesetzt werden, um den Datenverkehr zwischen den Zonen basierend auf dem Prinzip der geringsten Privilegien zu kontrollieren. 

  • Redundanz: Redundante Firewall-Setups sind entscheidend, um die Verfügbarkeit im Falle eines Ausfalls oder Angriffs zu sichern. 

  • Richtlinienmanagement: Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der Firewall-Regeln gewährleisten, dass sie weiterhin relevant und wirksam sind. 

  • Monitoring und Alarmierung: Die kontinuierliche Überwachung des durch die Firewall fließenden Datenverkehrs und die Einrichtung von Alarmfunktionen für Anomalien sind entscheidend, um schnell auf potenzielle Sicherheitsvorfälle reagieren zu können. 

  • Integration mit anderen Sicherheitssystemen: Firewalls sollten nicht isoliert betrachtet werden, sondern als Teil einer umfassenden Sicherheitsarchitektur, die auch andere Technologien, wie Intrusion Detection Systems (IDS) und Sicherheitsinformation- und Ereignismanagement (SIEM)-Systeme, umfasst. 

Fazit 

Die strategische Implementierung und das Management von Firewalls ist komplex, doch unerlässlich, um OT-Netzwerke in Deutschland vor Cyber-Bedrohungen zu schützen. Hierbei müssen die speziellen Anforderungen und Herausforderungen von OT-Umgebungen berücksichtigt werden, um einen sicheren, kontinuierlichen Betrieb der kritischen Infrastrukturen zu gewährleisten.