Die Aussage von Bundesinnenministerin Nancy Faeser war deutlich: „Die Bedrohungslage im Cyber-Raum wächst jeden Tag.“ Faeser fordert eine strategische Neuaufstellung und deutliche Investitionen in die Cyber-Sicherheit. Nicht ohne Grund: Zu lange wurde das Thema hier zu Lande verschleppt. Vor allem Behörden und kritische Infrastrukturen und Unternehmen müssen künftig deutlich besser vor Attacken geschützt werden. Klar ist: Ein groß angelegter Angriff auf kritische Infrastrukturen könnte „die Funktionsfähigkeit unseres Gemeinwesens und unserer Wirtschart massiv und anhaltend“ beeinflussen, so die Ministerin. Deutschland muss sich neu aufstellen.

Vertrauenswürdige Technologie
Die Regierung plant die Widerstandsfähigkeit gegen Angriffe zu stärken. Dazu muss die Sicherheitsarchitektur modernisiert werden. Faeser will dies auch durch den Einsatz und die Verfügbarkeit von vertrauenswürdiger Technologie erreichen. Gelingt das nicht, besteht zunehmend die Gefahr, dass Angreifer beispielsweise mit einer gezielten DDoS-Attacke komplette IT-Systeme lahmlegen. Die Gefahr ist real: Im vergangenen Jahr erreichte die Cyber-Kriminalität laut Bundeskriminalamt in Deutschland mit 146.363 Delikten einen neuen Höchstwert.

„Kritis lassen sich nur effektiv schützen, wenn man in Echtzeit auf die Angriffe reagieren kann oder sie bereits frühzeitig enttarnt“, sagt Sven Auhagen, CEO der Voleatech GmbH, einem deutschen Firewall-Hersteller, der sich auf kritische Infrastrukturen sowie komplexe Industrien und Behörden spezialisiert hat. Dafür benötigt man vertrauensvolle und hochmoderne Software, „die über den von Behörden geforderten Stand der Technik hinaus geht“, so Auhagen. Der Unternehmer fordert zum Schutz von kritischen Infrastrukturen auch den Einsatz deutscher Technologie, um mehr Unabhängigkeit zu erreichen. „Wir müssen endlich in Deutschland eine eigene IT-Kompetenz für sensible IT-Strukturen aufbauen. Das Desaster bei der Energieversorgung sollte uns eine Lehre sein“, mahnt der Entwickler.

Stadtwerke und Behörden stellen sich neu auf
Voleatech hat mit der VT AIR Firewall-Technologie bereits ein Zeichen gesetzt. Diverse Stadtwerke und Behörden setzen inzwischen auf die moderne Technik aus Deutschland. Das Unternehmen will Ende des Jahres eine neue Industrierouter-Generation vorstellen, die Maßstäbe beim Schutz von Kritis-Anlagen setzen soll. „Wir müssen endlich technologisch einen Schritt weiter gehen, nur dann können wir unsere Infrastrukturen schützen“, betont Auhagen.